Referenzen

Referenzbericht Fachhochschule Graubünden (ehemals HTW)

Die Fachhochschule Graubünden bildet Fach- und Führungskräfte aus. Sie ist regional verankert und mit rund 1'700 Studierenden ein Anziehungspunkt über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus. Die FH Graubünden bietet Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Weiterbildungen an. Sie trägt mit angewandter Forschung zu Innovationen und Lösungen für die Gesellschaft bei. 

Schrittweiser Umbau der Core-Infrastruktur

Die FH Graubünden hat die Econis AG mit der Konzeption und dem Parallelaufbau des neuen Netzwerks und der anschliessenden Migration beauftragt.

Interview mit Martin Meier, Senior Infrastructure Engineer | FH Graubünden

Sie haben ein Redesign Ihrer Core-Infrastruktur vorgenommen. Wie ist es dazu gekommen?
Die FH Graubünden befindet sich im Wachstum und es gilt auch künftig die Informatik effizient und sicher zu betreiben. Teile unserer Core-Infrastruktur aus den Jahren 2007/08 gelangten ans Ende ihres Life Cycles. Zudem war unser Securitykonzept mit 38 Firewalls über die Jahre höchst unübersichtlich geworden. Deshalb sollte das gesamte Policy Set bereinigt und nur noch über einige wenige Firewalls geregelt werden.

Sie haben Econis zum Migrationspartner gewählt. Warum?
Mit Econis verbindet uns seit über zehn Jahren eine eingespielte Zusammenarbeit. Sie kennen unsere Infrastruktur und unsere Bedürfnisse. Das gab uns bei diesem – für uns nicht alltäglichen Projekt – die Gewissheit, mit Econis den richtigen Ansprech- und Umsetzungspartner zu haben. In unserer Einschätzung wurden wir im Gesamtprojekt rundum bestätigt. Econis hat das Projekt mit vollem Einsatz zum Erfolg gebracht und das Budget sogar unterschritten.

Worin liegt der grosse Unterschied der heutigen Lösung zur alten Infrastruktur?
Das neue ACI zentriert sämtliche Anwendungen in einem Software Defined Network (SDN). Dabei werden alle Switches von einem zentralen Controller gesteuert. Sämtliche Regeln können über ein Web GUI bequem festgelegt und gesteuert werden. Früher mussten wir für 38 Zonen alle Regeln dezentral und auf mehreren Firewalls konfigurieren. Im Projekt haben wir die Struktur auf eine Handvoll Zonen heruntergebrochen. Dank der Microsegmentations-Möglichkeiten von Cisco ACI können wir bei Bedarf trotz der starken Vereinfachung erheblich granularer segmentieren als zuvor.

Wie haben Sie das Projekt in Angriff genommen und umgesetzt?
Wir haben das Projekt während zweier Jahre in den schulfreien Phasen realisiert. 2017 starteten wir mit Konzeptarbeiten und Workshops, haben dann mit dem Parallelaufbau von Cisco ACI begonnen und im Sommer die Data Center Switches durch Cisco ACI abgelöst. 2018 haben wir das Core-Redesign und den Firewallersatz in Angriff genommen, die Logik umgebaut und die Mikrosegmentierung eingeführt. Unsere Informatikfachleute haben eng mit den Econis Network Engineers zusammengearbeitet. Diese  haben uns abschliessend so geschult, dass wir das System möglichst selbstständig betreiben und Fehler beheben können. Der Support ist durch SLAs mit Econis gesichert. Für uns, intern, geht das Projekt noch weiter: Wir nehmen die neuen WLAN Controller in Betrieb und ersetzen danach den fast leergeräumten Campus Core durch eine schlankere Lösung. Ideal ist, dass wir nicht alle Funktionalitäten auf einmal umstellen müssen. Ein durchdachtes Migrationskonzept erlaubt es uns, alte Systeme vorerst zu  integrieren und sie nach und nach abzulösen.

Mit welchen besonderen Herausforderungen wurden Sie im Projekt konfrontiert?
Das komplette Firewall-Regelset neu zu definieren war eine gewaltige Herausforderung. Mit internen Ressourcen haben wir in Zusammenarbeit mit Econis ein Script programmiert, welches die Regeln von rund 40 Firewalls unterschiedlicher Hersteller eingelesen, bereinigt und angepasst auf die neue Architektur ausgegeben hat. So konnten wir am Tag X auf Knopfdruck die konsistenten und bereinigten Regeln auf den neuen Firewalls importieren. Die effektive Migration (Routing, Firewalls,  Microsegmentation) erbrachten wir mit Hilfe von Econis an einem Wochenende innert 44 Stunden; dank der sorgfältigen Vorbereitung und dem Sondereinsatz aller Beteiligten unterbruchsfrei und erfolgreich! Als herausfordernde Spezialfälle haben sich das Multicast Routing für die campusweite Alarmierung via IP Telefonie erwiesen sowie das vorhandene mDNS (Bonjour Gateway) für Applikationen wie Everyone Print usw. Doch auch das haben wir schliesslich gemeistert. Martin Meier HTW Chur, Senior  Infrastructure Engineer «Der bevorstehende End of Life-Status der Netzwerk-Infrastruktur im Data Center gab den Anstoss für das komplette Redesign. Für die Fachhochschule ist die gewählte neue Lösung ein Zukunftsschritt zu einem einfacheren,  effizienteren und sichereren IT-Betrieb.» Die HTW Chur hat die Econis AG mit der Konzeption und dem Parallelaufbau des neuen Netzwerks und der anschliessenden Migration beauftragt.

Worin liegt der objektive Nutzen des Redesigns für die FH Graubünden?
Die Bereinigung der Logik, das Software Defined Networking und die Auftrennung der verschiedenen Building Blocks vereinfachen die gesamte Architektur. Und einfacher heisst auch sicherer: sowohl bei der Konfiguration als auch bei der Reduktion der Failure Domain Grösse. Eingriffe erfolgen an wenigen Stellen, wo es früher bis zu 40 waren. So müssen wir dank Hypervisor-Integration neue Netze nur noch an einer einzigen Stelle erfassen. Zum Vergleich: früher mussten wir ein neues Netz manuell auf allen Switches, der Firewall, dem Blade-System und im vCenter konfigurieren und waren dafür besorgt, dass die Änderungen umgebungsweit konsistent implementiert wurden. Das Gleiche gilt auch für das Troubleshooting, welches sich nun auf ein paar Firewalls mit zentralem Logging beschränkt, statt auf 38 Firewalls mit individuellen Logs wie zuvor. Snapshot & Restore Tools innerhalb des Netzwerks, wie man das zum Beispiel von VMware kennt, führen zu einer erheblichen Risikominimierung bei Anpassungen und falls nötig zu einem einfachen Rollback auf Knopfdruck. Der Backupverkehr (eastwest) wird direkt in der Fabric geroutet und kontrolliert und entlastet die Firewall erheblich. Zudem konnten wir auch unsere neue Virtual Desktop  Infrastructure (VDI) sinnvoll und gesichert ins Netzwerk einbinden. Insgesamt haben wir mit dieser State of the Art-Lösung die Grundlagen geschaffen, unseren IT-Betrieb langfristig sicherzustellen. Wir sind bereit für automatisierte Konfigurationen. Wir sind ready für Multi Cloud-Umgebungen. Und wir sind gerüstet für einen allfälligen weiteren Ausbau.

«Der bevorstehende End of Life-Status der Netzwerk-Infrastruktur im Data Center gab den Anstoss für das komplette Redesign. Für die Fachhochschule ist die gewählte neue Lösung ein Zukunftsschritt zu einem einfacheren, effizienteren und sichereren IT-Betrieb.»

Martin Meier
Senior Infrastructure Engineer | FH Graubünden

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Innovative, risikominimierte IT-Strategie basierend auf ACI

Ausgangslage

Das Core-Netzwerk und die Core-Firewall der HTW Chur waren am Ende des Life Cycle angelangt, das Securitykonzept über die Jahre unübersichtlich geworden und dessen Betrieb schwierig zu bewerkstelligen. Neben der Ablösung der Core-Infrastruktur war zentral, die bestehenden 38 Firewalls möglichst zu reduzieren. Für etliche, im Einsatz stehende, Geräte bestanden teilweise bereits keine Ersatzmöglichkeiten mehr.

Die Campus Core Switches (Catalyst 6500) dienten gleichzeitig als Data Center Cores und enthielten zudem mehrere Service Module (WLAN Controller, Firewall). Die daraus entstandenen Abhängigkeiten sollten reduziert und das Risiko durch die Unterteilung in Building Blocks minimiert werden. Diese Situation wurde zum Anlass genommen, die gesamte IT-Infrastruktur zu überdenken und die IT-Strategie auf die Zukunft sowie das stetige Wachstum der Hochschule auszurichten.

Ziele und Anforderungen

Das junge, dynamische Team verfolgte einen innovativen und zukunftsorientierten Ansatz, der ihrer modernen Hochschule sicherheitstechnisch und wirtschaftlich eine State-of-the-Art-Lösung versprach. Früh hatte es erkannt, dass die gestellten Anforderungen mittels ACI-Technologie von Cisco erfüllt werden konnten. Das Core-Netzwerk sollte Schritt für Schritt aufgebrochen werden, entsprechend den heutigen IT-Architekturen, die sich in den letzten zehn Jahren stark weiterentwickelt hatten.

Vorgehen und Lösung

Die traditionellen Nexus 5500 Data Center Switches wurden durch moderne SDN Switches (Nexus 9000) ersetzt. Der collapsed Network Core (Catalyst 6500 mit Service Modulen) wurde schrittweise abgelöst. Gleichzeitig wurden die schützenswerten Out-of-Band (OOB) Management Interfaces der Data Center Geräte in ein unabhängiges und sicheres OOB Netzwerk ausgelagert. Im Bereich Security wurden neben der Perimeter Firewall eine neue Core Firewall sowie eine neue Data Center Firewall mit zentralem Loggingsystem aufgebaut. Das brachte eine erhebliche Vereinfachung des Security-Zonen-Designs mit einer Reduktion von 38 auf 2 Firewalls.

Eine Konsequenz daraus war es, die Security-Zonen neu zu definieren sowie die Security Policies zu bereinigen und zu vereinfachen. Für die Bereinigung und Migration der Firewallkonfigurationen wurde von einem Informatikspezialisten der FH Graubünden eine eigens dafür entwickelte Software bereitgestellt. Dank minutiöser Vorbereitung und sorgfältigen Tests verlief die Migration reibungslos. Die Implementierung der Lösung erfolgte partnerschaftlich durch die Engineers der FH Graubünden und Econis. Die  Vorgehensweise der Umsetzung ist aus dem Interview mit Martin Meier ersichtlich, der sich bei der FH Graubünden für das Projekt verantwortlich zeichnete.

ACI Dashboard

Beim Betrieb hilft der zentrale Einstiegspunkt über das Web GUI mit einem übersichtlichen Dashboard, wo zum Beispiel allfällige Probleme fabric-weit auf einen Blick angezeigt werden.

 

 

Ein Schritt in die Zukunft mit einfacherem, sicherem Betrieb

Meilensteine

  • Q2/2017
    Start der Konzeptarbeiten und Workshops / Parallelaufbau von Cisco ACI
     
  • Sommer 2017
    Ablösung der Data Center Switches (Nexus 5k/2k) durch Cisco ACI (im Layer 2 Modus)
     
  • Q2 2018
    Konzeptarbeiten für Core Redesign und Firewall-Ersatz / Parallelaufbau der neuen Firewall-Infrastruktur
     
  • Sommer 2018
    Migration
    – Migration Layer 3 in ACI
    – Microsegmentierung
    – Ersatz Core Firewall
     
  • Herbst 2018
    Schulung und Projektabschluss

Nutzen für die FH Graubünden

Das Projekt «Core and Data Center Redesign» brachte der FH Graubünden mehrere Vorteile. Mit der Umsetzung der innovativen IT-Strategie wappnet sich die Hochschule für zukünftige Anforderungen und ist für die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur vorbereitet. Die Grundlagen für eine Infrastrukturautomatisierung wurden gelegt und die eingesetzte Technik ebnet den Zugang zu Multicloud-Umgebungen.

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